Freitag, 29. März 2013

Frohe Ostern 2013



Die Natur erwacht dieses Jahr nur langsam und der Winter scheint sich weder hier in Portugal noch in Deutschland so endgültig von uns verabschieden zu wollen.
Daher wird ein gemütlicher Osterspaziergang bei wunderbarem Frühlingswetter dieses Jahr für die meisten von uns nur ein unerfüllter Traum bleiben.

Dennoch wünsche ich allen Lesern von „Planet Portugal“, ihren Familien und Freunden einen besinnlichen Karfreitag, ein rundum frohes und gesegnetes Osterfest 2013 und erholsame und gesunde Feiertage.

Frohe Ostern / Páscoa feliz!

Mittwoch, 27. März 2013

European Best Destination Award 2013



Die portugiesische Hauptstadt Lissabon wurde am letzten Wochenende von der Internetseite „European Best Destination“ zum zweitliebsten Reiseziel Europas gekürt.
Drei Wochen lang hatten die Besucher der prestigeträchtigen Seite www.europeanbestdestinations.org die Möglichkeit, unter 20 ausgewählten Städten in Europa, ihren persönlichen Favoriten zu nominieren.

Noch ein Jahr zuvor hatte Lissabon, bei der gleichen Wahl, auf den 8. Platz gestanden!
Zum Sieger des diesjährigen „European Best Destination Award 2012“ ist die türkische Metropole Istanbul von den Besuchern der o.g. Internetseite gewählt worden.

Die Top 10 des diesjährigen „European Best Destination Award“ lautet:

1. Istanbul (Türkei)
2. Lissabon (Portugal)
3. Wien (Österreich)
4. Barcelona (Spanien)
5. Amsterdam (Niederlande)
6. Madrid (Spanien)
7. La Valletta (Malta)
8. Nizza (Frankreich)
9. Mailand (Italien)
10. Stockholm (Schweden)

Das vorwiegend gute Wetter, die vielen Aussichtspunkte (port.: miradouros) der Stadt, die Kombination zwischen alter und moderner Architektur, die vielen interessanten Museen und die Freundlichkeit seiner Einwohner, waren einige der Gründe warum sich viele für eine positive Bewertung Lissabons aussprachen.
Lissabon wird als Wochenendreiseziel in Europa immer beliebter!

Sonntag, 10. März 2013

Angeblich gar nicht so steil, wie so manch einer denkt



Als meine gute Freundin Sabine mich zum ersten Mal hier in Lissabon mit ihrem damaligen Freund und jetzigen Ehemann Marcel besuchte, sagte sie mir einmal, nachdem die beiden erschöpft die Altstadt zu Fuß erobert hatten, sie hätten sich Lissabon niemals so hügelig und so voller steiler Anstiege vorgestellt.

Sicherlich, auf einer einfachen Stadtkarte sieht Lissabon so herrlich flach aus, so ganz ohne Hügel und Steigungen.
Aber die Realität sieht in Lissabon anders aus!
In einer Stadt in der Fahrstühle, die so genannten „elevadores“, öffentliche Verkehrsmittel sind und wo man, um von A nach B zu gelangen, oftmals 50 – 100 Meter Höhenunterschied überwinden muss, bekommt man oftmals als nicht Ortsansässiger das Gefühl, Lissabon sei eine Stadt in der es unmöglich ist, ohne einen ständigen Muskelkater herumzulaufen.

Sind die Straßen Lissabons für Fußgänger und Fahrradfahrer wirklich so steil und schwer zu überwinden, wie so viele behaupten, oder sind die Straßen der Hauptstadt gar nicht so extrem und bei der „Unbezwingbarkeit“ der Lissabonner Straßen handelt es sich einfach nur um ein Mythos?

Nun, nach einer Studie, die der Lissabonner Oberbürgermeister António Costa jetzt in Auftrag gegeben hat, sind die Straßen der Hauptstadt gar nicht so steil!
Nur 25% der Straßen (port.: ruas), Alleen (port.: avenidas), Gassen (port.: beco) und Wege (port.: caminhos) Lissabons haben eine Steigung von 6 % und mehr, d.h. drei Viertel der Verkehrswege der Hauptstadt zeigen ein normales Gefälle – was „normales Gefälle“ auch immer heißen mag!

Laut der von der Stadt Lissabon in Auftrag gegebenen Studie sind nur die Straßen in den Stadtteilen Castelo, Alfama, Mouraria, Bica und Santa Catarina teilweise wirklich so extrem steil.
Alle anderen Stadtteile haben, größtenteils, normale Straßenverhältnisse.
Aber wenn 75% der Lissabonner Straßen, was ihre Neigung angeht, sich wirklich nicht von denen anderer Städte unterscheiden, weshalb haben dann so viele Touristen, die ja oftmals nur zu Fuß unterwegs sind, solch ein Negativbild von der Stadt?
Nun, das hat zweifellos damit zu tun, das ausgerechnet die Stadtteile, die so oft von Touristen besucht und durchlaufen werden, wie Castelo, Mouraria oder Alfama, eben gerade die sind, dessen historisches Straßengewirr so steil ist.

Wir Lissabonner, die wir die Stadt ja nicht anders kennen und in ihr schon seit langer Zeit leben, haben uns mit den steilen Anstiegen und den hügeligen Verhältnissen vor Ort schon lange arrangiert.
Womit wir weniger gut umgehen können, sind die Tücken der Moderne.
Die Straßen und Gassen der Lissabonner Altstadt sind sehr schlecht erhalten und wurden einstmals nur für Pferdefuhrwerke und Sänfteträger gebaut, nicht aber für Autos.
Und so verstopfen heute viele PKW´s die Innenstadt und machen uns Fußgängern das Leben schwer, weil sie Rücksichtslos auf allen verfügbaren und noch so engen Plätzen parken.

Vielleicht sollte die Stadt Lissabon ja eine neue Studie in Auftrag geben, nämlich die Studie:
„Wie können wir den ganzen Verkehr aus der historischen Altstadt verbannen und den Menschen, sowohl den Touristen als auch den Einheimischen, eine bessere Infrastruktur, und somit eine höhere Lebensqualität, anbieten?“

Das wäre vielleicht einmal eine nützliche Studie die Oberbürgermeister Costa in Auftrag geben könnte!

Freitag, 8. März 2013

Der deutsche Osterbazar 2013 in Lissabon



Am übernächsten Sonntag, dem 17. März 2013, veranstalten die deutschsprachige Katholische Kirchengemeinde (port.: Igreja católica de lingua alemã de Lisboa) und die Deutsche Evangelische Kirche in Lissabon (port.: Igreja evangélica alemã de Lisboa) wieder einmal den alljährlich stattfindenden, und bei allen sehr beliebten, ökumenischen Osterbazar.
Wie die Jahre zuvor, so wird er auch dieses mal in der Schule der Salesianer ( port.: Colégio dos Salesianos), im Lissabonner Stadtteil Campo de Ourique, stattfinden.

Ab 12.00 Uhr werden verschiedene Aussteller ihr breit gefächertes Angebot an liebe- und kunstvoll handgefertigten Osterschmuck, Geschenkartikel und handgemachten Schmuck präsentieren.
Für das leibliche Wohl ist an diesem Sonntag wieder einmal gesorgt, so dass man Spezialitäten aus der deutschen Küche zum Mittagessen wird genießen können.
Auch die nachmittägliche Kaffeetafel wird reichlich gedeckt sein.
Hier können sich die Besucher des Osterbazars die selbstgebackenen Kuchen und Torten schmecken lassen und bei einer Tasse Kaffee oder Tee miteinander ins Gespräch kommen.
Ein Flohmarkt mit nostalgischem Krimskrams, ein Büchermarkt sowie eine Tombola mit vielen Supergewinnen komplettieren das reichhaltige Angebot dieses Osterbazares.

Der Bazar ist mit den Buslinien 701 und 773 und den Straßenbahnlinien 25E und 28E der öffentlichen Lissabonner Verkehrsbetriebe „Carris“ leicht zu erreichen.

Donnerstag, 7. März 2013

Von kreativen und inspirierenden Demonstranten



In einem Interview, den er gestern Abend am Rande einer Kirchenkonferenz über das Thema „Die Kirche in der portugiesischen Gesellschaft“ gab, hat der von mir sehr geschätzte Militärbischof (port.: Bispo das Forças Armadas), D. Januário Torgal Mendes Ferreira, wieder einmal seiner Meinung freien Lauf gegeben.

Der Seelsorger der portugiesischen Streitkräfte, der kein großer Freund der aktuellen Regierung ist, sagte, das seiner Meinung nach, die landesweiten Großdemonstrationen vom vergangenen Wochenende, bei denen über 1,5 Millionen Menschen auf die Straße gegangen sind (bitte lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Zum Teufel mit der Troika“, vom 02. März 2013), mehr als deutlich zeigen würden, das die Bevölkerung mit der jetzigen Regierung und den größten Steuererhöhungen in der Geschichte Portugals nicht einverstanden seien.

D. Januário, der schon mehrmals die Politik von Pedro Passos Coelho kritisiert hat, so verglich er vor einiger Zeit die Politik des Premierministers mit der des Diktators Salazar und bezeichnete die aktuelle Regierung gar als zutiefst korrupt und unglaubwürdig, warf dem Premierminister Unsensibilität vor und riet ihm sogar „zu gehen“.

Pedro Passos Coelho bleibt ungerührt und verlässt sich weiterhin darauf, dass die Mehrheit seiner Bürger fast grenzenlos leidensfähig und obrigkeitstreu ist.
Fragt sich nur, wie lange noch?!?

Einer meiner deutschen Freund meinte dieser Tage, er hätte es als sehr kreativ und inspirierend empfunden, als er im Fernsehen sah, wie tausende Demonstranten am vergangenen Samstag gemeinsam das Revolutionslied „Grândola, vila morena“ (bitte lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Grândola, vila morena“ vom 26. April 2010) sangen.
Ich glaube, „kreativ und inspirierend“ sind zwei Ausdrücke, die genau das wiedergeben, wie die Mehrheit der Portugiesen im Moment mit der politischen Klasse umgeht, wenn sie versucht, sich Gehör zu verschaffen.

Wie originell so mancher Protest im Augenblick sein kann, zeigt zweifellos eine neue Aktion, die sich jetzt tausende wütender Bürger haben einfallen lassen:
Sie lassen sich Rechnungen und Quittungen in Pedro Passos Coelhos Namen ausstellen und geben auch seine Steuernummer 177.142.430 an, so dass am Ende des Jahres die Ausgaben sein offizielles Einkommen übersteigen werden, und er dann, theoretisch, Besuch von der Steuerfahndung bekommen wird.

Natürlich ist dies nur eine geniale Protestform mehr, die am Ende doch im Sand verlaufen wird.
Aber wenigstens kämpft man mit solchen Aktionen gegen das immer größer werdende Gefühl der Machtlosigkeit hierzulande an!

Samstag, 2. März 2013

Zum Teufel mit der Troika



Über 1,5 Millionen Portugiesen, in mehr als 40 Städten landesweit, sind am heutigen Samstag auf die Straße gegangen, um gegen die harte Sparpolitik der hiesigen Regierung und die daraus resultierende Verarmung der Bevölkerung zu protestieren.

Die Proteste richteten sich in erster Linie gegen die Sparauflagen, die die Troika von Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Weltwährungsfonds (IWF) der liberalkonservativen Regierung von Premierminister Pedro Passos Coelho in Lissabon auferlegt haben, als sie seinerseits dem Land 78 Milliarden Euro Finanzhilfe gewährten.

Portugals wirtschaftliche Situation ist momentan alles andere als rosig!
Wir stecken, trotz der ganzen drastischen Sozialkürzungen und Steuererhöhungen die uns aufgehalst werden, in einer absoluten Rezession.
Die Wirtschaft wird in diesem Jahr vermutlich um 2 % schrumpfen und die Arbeitslosenquote liegt mit 17,6 % so hoch wie noch nie!

Premierminister Passos Coelho gibt sich trotz der Kundgebungen ungerührt und er hat durch seinen Sprecher schon mitteilen lassen, dass für ihn eine Abkehr seiner Sparpolitik nicht in Frage kommt und das er auch den Rücktrittsforderungen der Demonstranten nicht nachgeben wird.

Die Demonstrationen, die von der überparteiischen Bürgerbewegung „Que se lixe a troika“ (dt.: „Zum Teufel mit der Troika“) organisiert wurden, verliefen überall ausnahmslos friedlich.
Nur in Porto musste die Polizei eingreifen und drei Demonstranten festnehmen, als diese eine Bankfiliale mit Graffiti beschmierten.

Derweil steigt die Wut unter der portugiesischen Bevölkerung immer mehr.
Die heutige Demonstration, die zu einer der größten Protestkundgebungen der vergangenen Jahrzehnte zählt, verlief mal wieder friedlich.
Aber ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Unmut über Steuererhöhungen, die extremen Kürzungen im Sozialwesen und das daraus resultierende wachsende Unwohlsein, auch hierzulande die Menschen wohl zu unüberlegten Handlungen bringen wird!

Ich hoffe, dass ich mich da irre!

Freitag, 1. März 2013

Winterimpressionen







Festlandsportugal hat, entsprechend seiner Lage am Westrand der Iberischen Halbinsel (port.: Peninsula Ibérica), generell ein mediterranes, ozeanisch geprägtes, Klima.
So sind die Sommer zumeist heiß und trocken und die Winter feucht und mäßig kalt. Schneien tut es hier in Portugal eigentlich nur selten.
Aber ab und zu, so wie in den letzten Tagen, werden Teile Kontinentalportugals von sehr außergewöhnlich niedrigen Temperaturen heimgesucht, so das die winterlichen Niederschläge dann als Schnee herunterkommen.

Seit Wochen schneit es regelmäßig in der Serra da Estrela, dem höchsten Gebirge Portugals, und in Trás-os-Montes, im Norden Portugals, kommt in den letzten Tagen auch so einiges an Schnee herunter.
Ende dieser Woche hat es sogar in einigen Teilen des Alentejo heftig geschneit.
Laut dem portugiesischen Wetteramt (port.: Instituto Português do Mar e da Atmosfera) soll es auch in den nächsten Tagen in manchen Teilen des Landes weiterschneien.

Anbei nun einige außergewöhnliche, aktuelle Winterimpressionen aus dem Netz, die Portugal so zeigen, wie es die meisten Nichtportugiesen sicherlich nicht kennen.