Sonntag, 16. Oktober 2011

Marsch der Entrüsteten


Beim Aktionstag gegen die Auswüchse der Finanzmärkte sind am gestrigen Samstag hunderttausende Menschen in insgesamt 82 Ländern der Welt und sage und schreibe in über 950 Städten weltweit auf die Straße gegangen.

Auch hier in Portugal haben gestern mehrere tausend Menschen an einer so genanten „Marcha dos indignados“ (dt.: „Marsch der Entrüsteten“) gegen die Macht der Banken, die Gier der Großkonzerne und die aktuellen gewaltigen staatlichen Sparmaßnahmen protestiert.

Allein an der zentralen Demonstration in Lissabon, die von der Rotunde des Marques de Pombal bis zum Parlament führte, nahmen weit mehr als 150.000 Menschen teil.
Die Kundgebung, die als konfessionslos und unparteiisch angekündigt war, verlief weites gehend friedlich.
Auch in anderen Städten Portugals, wie Brage, Coimbra, Évora, Faro, Porto und Santarém auf dem Festland, Funchal auf Madeira und Angra do Heroismo auf den Azoren, gingen die Menschen demonstrierend auf die Straße.

Vorbild für die Proteste am gestrigen Tag waren die „Occupy Wall Street“ – Dauerkundgebungen die seit gut einem Monat in New York stattfinden.
Sowohl die politischen Oppositionsparteien als auch die Gewerkschaften haben die Demonstrationen gegen die Auswüchse des Kapitalismus begrüßt.

Der Protest tausender Menschen aller Altersgruppen und die Auflehnung gegen das Auseinandertriften von Arm und Reich sind ein Alarmsignal welches auch die Regierung von Pedro Passos Coelho nicht mehr ignorieren kann.

Für den kommenden 26. November ist ein neuer „Marsch der Entrüsteten“ geplant.
Ob bis dahin, wie befürchtet, ein Generalstreik das Land lahm legen wird, ist noch nicht sicher.
Sicher ist aber, das Portugal schweren Zeiten entgegensieht und das die Finanzwelt langsam aber sicher den eisigen Wind spürt, der ihnen entgegen weht!

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