Donnerstag, 30. Juni 2011

Kaiser Wilhelm II zu Besuch in Portugal



In meinem vorhergehenden Beitrag „Deutsche Kriegserklärung an Portugal“, schreibe ich ausführlich wie es im 1. Weltkrieg zum Zerwürfnis zwischen den bis dahin eng befreundeten zwei Nationen, Deutschland und Portugal, kam.

Als in Portugal 1910 die Republik ausgerufen wurde, verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den beiden Nationen zunehmend.
Ihren Höhepunkt fanden diese schlechten Beziehungen dann, in der schon erwähnten Kriegserklärung Deutschlands an Portugal, vom 09. März 1916.

Aber es war nicht immer so.
Der Deutsche Kaiser Wilhelm II verstand sich sehr gut mit Carlos I, und nach dessen Ermordung am 01. Februar 1908, auch mit seinem Sohn Manuel II, als diese noch Könige von Portugal waren.

Einer der Höhepunkte der ersten Jahre des 20. Jahrhunderts war z.B., sowohl für das deutsche Kaiserreich als auch für die portugiesische Monarchie, der Besuch Kaiser Wilhelms II in Portugal, als dieser, auf dem Weg nach Marokko, im Jahre 1905 Lissabon und Sintra einen Besuch abstattete.

Vom 27. bis 30. März war Wilhelm II zu Gast bei Carlos I.
Er empfing während dieser Tage im Palast von Belém (port.: Palácio de Belém) und im Palast von Sintra (port.: Palácio de Sintra) viele Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur.
Auch mit einer Abordnung der deutschen Kolonie, die damals von Generalkonsul Daehnhardt angeführt wurde, kam der Kaiser zusammen.

Höhepunkt seines Besuchs war ein Mittagsessen im Palast von Sintra am 28. März 1905.
Bei diesem Treffen in Sintra, wurde Wilhelm II von König Carlos I, seiner Gattin Königin Maria Amélia, den zwei Infanten Luis Filipe und Manuel, sowie dem portugiesischen Hochadel, empfangen.

Bei diesem Mittagsessen in Sintra wurde dann auch ein Gruppenfoto im Palasthof gemacht, der die beiden Monarchen mit ihren Delegationen zeigt.
Dieses Foto sollte das letzte offizielle Foto sein, bei dem beide Monarchen auf einem Bild zu sehen sind.
Fast auf den Tag genau, elf Jahre später, brach ein blutiger Krieg zwischen beiden Nationen aus, der als 1. Weltkrieg in die Geschichtsbücher eingehen sollte.

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