Dienstag, 15. Juni 2010

Nerventötende Vuvuzelas


Als sich vor Tagen Portugals Fußballstar Cristiano Ronaldo, bei einer Pressekonferenz in Magaliesburg, über die südafrikanischen Traditions-Tröten, die Vuvuzelas, erbost ausließ, und meinte ein Spielen bei dem höllischen Lärm dieser Tröten wäre fast unmöglich, hielt ich das zuerst für „Starallüren“ eines verwöhnten Fußballers, der es gewohnt ist, das alle nach seiner Pfeife tanzen, und nicht er nach den Tönen der Vuvuzelas.

Als ich aber vorgestern im Fernsehen, das WM-Spiel Deutschland gegen Australien sah, welches in Durban stattfand und von den Deutschen mit 4 : 0 gewonnen wurde, und heute das Spiel Portugal gegen die Elfenbeinküste, das mit einem entmutigendem 0 : 0 in Port Elizabeth endete, so konnte ich dies nur tun, in dem ich die Lautsstärke des Fernsehers etwas höher stellte als normal.
Denn sonst wären die Kommentatoren der Spiele, überhaupt nicht zu verstehen gewesen.
Die Vuvuzelas übertönten jeden Kommentar, jedes einzelne Wort.
Eigentlich war außer diesem ständigen Tröten so gut wie nichts zu hören und ich muss auch zugeben das das Tröten der Vuvuzelas so durchdringend war, das ich diese Dauerbeschallung auch jetzt, eine Stunde nach dem Portugalspiel, mental gar nicht ignorieren kann.

Und so muss ich ehrlich zugeben, dass wenn ich, als Zuschauer, Schwierigkeiten habe den Kommentaren eines Fußballspieles zu folgen, weil tausende Tröten eine unangenehme Geräuschkulisse schaffen, um wie viel schwerer müssen es da die Spieler auf dem Platz haben, die sich dann ja nicht untereinander verständigen können oder gar den Schiedsrichter nicht hören oder den Trainer?

Laut den Südafrikanern sind die Plastiktröten ein Teil der afrikanischen Fußballkultur, was auch immer sie darunter verstehen mögen.
Nun wir hier in Europa haben die Fan-Gesänge und die La Ola-Welle.
Während aber die Gesänge und die Welle dem jeweiligen Spiel eher Dynamik und positive Impulse geben, überdecken die Vuvuzelas jede spontane, akustische Emotion einer Partie.

Wir werden uns wohl oder übel, falls die Vuvuzelas nicht in den Stadien verboten werden, die nächsten vier Wochen an „90 Minuten-Tröten“ bei jedem Fußballweltmeisterschaftsspiel gewöhnen müssen.

Aber so gesehen, haben Cristiano Ronaldo und die anderen jetzt schon eine Ausrede parat, wenn sie vorzeitig aus dem Turnier ausscheiden.
Sie können es jederzeit auf die Vuvuzelas, die nerventötenden Vuvuzelas, schieben!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen