Samstag, 5. September 2009

Die Azoreninsel Pico




Auf der Insel Pico (Ilha do Pico) existiert eine eigene Welt, die im laufe der Jahrhunderte von Walfängern, Bauern und Fischern geschaffen wurde.

Die zweitgrößte Azoreninsel, die fünf Kilometer von der Nachbarinsel Faial und 18 Kilometer von der Insel São Jorge entfernt liegt, ist nach dem gleichnamigen 2.351 Meter hohen Vulkan Ponta do Pico, der höchsten Erhebung Portugals, benannt.

Die Hauptstadt und älteste Siedlung der Insel ist Lajes do Pico, ein ehemaliger Walfanghafen mit 2.500 Einwohnern.
Insgesamt leben auf Pico schätzungsweise 15.000 Menschen.
Die nächst größeren Siedlungen der Insel, sind São Roque und Madalena.
Pico gehört zur Zentralgruppe (Grupo Central) der Azoren.

Die Insel ist für drei Attraktionen, in und auch außerhalb Portugals, berühmt.

Da wäre zum einen natürlich der 2351 Meter hohe Ponta do Pico, der majestätisch aus dem Atlantik herausragt und dessen ungewöhnlich steiler Gipfel oft von Wolken umhüllt ist. Dieser heute noch aktive Vulkan ist zweifellos der Hauptanziehungspunkt der Insel.

Dann wäre da der Wein der Insel, der auf Grund der vulkanischen Erde, ein ausgeprägtes Aroma hat. Im 19. Jahrhundert wurde der Verdelho-Wein in allen Königs- und Fürstenhäuser Europas getrunken. Selbst der russische Zar und der deutsche Kaiser waren Liebhaber dieses Weines.
Der Weinbau auf Pico ist zweifelsohne eine herkulische Arbeit.
Zuerst muss der harte Lavaboden aufgebrochen werden und dann müssen die schweren Lavasteine zu Mauern geschichtet werden, die die einzelnen Weinstöcke vor den starken Atlantikwinden schützen sollen.
Im Jahre 2004 wurde die Weinbaukultur der Insel, von der UNESCO, als Weltkulturerbe in ihre Liste aufgenommen.

Die dritte Attraktion für die Pico weltberühmt ist, ist schließlich das „Whale-watching“.
Auf Pico hat sich seit dem Ende des letzten Jahrhunderts ein Zentrum für die sanfte „Walbeobachtung“ entwickelt.
Von Lajes und Madalena starten Boote und Schiffe um Meeressäuger, wie Blau-, Pott- und Grauwale und Delfine, zu beobachten. Die Insel zählt heute zu den weltweit besten Walbeobachtungsgebieten.

An den ehemaligen Walfang erinnern heute nur noch die Museen, die filigrane Schnitzereien und Gravuren aus Walzähnen und Walknochen präsentieren.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein kamen amerikanische Walfänger nach Pico, um Wale zu jagen und Harpuniere anzuheuern.
Danach gingen die Inselbewohner mit schlanken Ruderbooten selber auf Walfang. Der Kampf zwischen Mensch und Meeresriesen endete nicht selten in einer Tragödie.

Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei!

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