Samstag, 22. August 2009

Außerirdisch und Übermenschlich?


Aus Berlin, von der Leichtathletik-WM, kommen für viele von uns Portugiesen einige Zweifel.

An einem Tag fragen wir uns, wie Nélson Évora sich, die schon fast sicher geglaubte Goldmedaille, hat nehmen lassen?
Am Tag drauf stellt sich die Frage ob die Läuferin Caster Semenya, die für Südafrika gestartet ist, Männlein oder Weiblein ist?
Und noch einen Tag später fragen wir uns, und die ganze Welt, ob der Jamaikaner Usain Bolt außerirdisch und übermenschlich ist?

Für die erste Frage habe ich gleich eine Antwort parat: Nélson Évora ist nur ein Mensch, und als solcher steht es ihm zu, eine Niederlage zu erleiden, so schmerzlich diese auch für ihn und die ganze portugiesische Nation auch sei.
Ein zweiter Platz und eine Silbermedaille bei einer Weltmeisterschaft sind schließlich auch nicht zu verachten!

Man wird mehrere Psychologen, Ärzte, medizinische Tests, gynäkologische Untersuchungen und gut zwei Wochen brauchen, um eine konkrete Antwort auf die zweite Frage zu finden.
Obwohl die Südafrikaner keinen Zweifel daran lassen, das ihre 800-Meter-Läuferin eine ganze Frau ist.

Um allerdings die dritte Frage zu beantworten, habe ich persönlich nur 19,19 Sekunden gebraucht (was eine Menge Zeit ist, wenn man bedenkt das ich ein paar Tage zuvor nur 9,58 Sekunden gebraucht habe), um diese mit einem JA zu beantworten.
JA, natürlich ist Usain Bolt außerirdisch und übermenschlich!

Wie sonst ist es zu erklären, das ein 21-jähriger junger Mann einen Rekord nach dem anderen bricht (sogar seine eigenen!), und das immer in Fabelzeiten.

Am 16. August des letzten Jahres habe ich hier zuhause, von meinem Schreibtisch aus, im Fernsehen gesehen, wie Usain Bolt den 100-Meter-Weltrekord in Peking, bei den Olympischen Spielen, geknackt hat.
Am 20. August des letzten Jahres habe ich hier zuhause, von meinem Schreibtisch aus, im Fernsehen gesehen, wie er den 200-Meter-Weltrekord, ebenfalls in Peking, überragend einstellte.

Dieses Jahr, am 16. August, sah ich hier im Fernsehen, von meinem Schreibtisch aus, wie Usain Bolt in Berlin seinen eigenen 100-Meter-Weltrekord brach.
Und am 20. August dieses Jahres, sah ich, natürlich von meinem Schreibtisch aus, wie der Jamaikaner in Berlin seinen eigenen 200-Meter-Weltrekord von Peking einstellte.

Ich weiß nicht, wo ich jeweils am 16. und 20. August des nächsten Jahres sein werde.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Usain Bolt irgendwo auf der Welt wieder einmal seine eigenen Weltrekorde brechen wird, ist sehr wohl gegeben.

Natürlich brodelt die Gerüchteküche, auch hier in Portugal.
Ist Usain Bolt sauber?
Nimmt er irgendwelche Substanzen?
Stand sein Arzt nicht einmal unter Dopingverdacht?
Ist es nicht so, dass die Anti-Doping-Kommission in Jamaika angeblich sehr lasch sein soll?

Fragen über Fragen. Aber eines ist wohl klar:
Solange ihm nichts Negatives nachgewiesen werden kann, hat Usain Bolt den sportlichen Triumph zu recht auf seiner Seite!
Er hat das recht sich zu freuen und zu feiern!

Gönnen wir also alle diesem Ausnahmesportler seine Siege und seine Freude am feiern der selbigen.

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