Donnerstag, 18. Juni 2009

Original und Fälschung




Der Kölner Theologe und Bildgraveur Georg Braun, der von 1541 bis 1622 lebte, ist berühmt für die Stiche, Drucke, Gravuren, Atlanten und Karten die er im Laufe seines Lebens von Städten und Landschaften machte.

Sein berühmtestes Werk ist ein großer Atlas mit dem Titel „Civitates Orbis Terrarum“, der unter anderem, eine Gravur mit einem Panoramablick von Lissabon, aus dem 16. Jahrhundert zeigt.
Die portugiesische Hauptstadt galt damals, im Zeitalter der Entdeckungen, als eine der wichtigsten Handelsplätze und eine der berühmtesten Metropolen der Welt.

Lissabon war so wichtig und so berühmt, das die Stadt oft anderen Städten als Model galt.
Das allerdings, genau 50 Jahre nach dem Tod von Georg Braun, der Franzose François Jollain, der von 1641 bis 1704 lebte, die Lissabonner Gravur von Braun als Kopie für eine andere Stadt nehmen sollte, ist äußerst dreist. Jollain kopierte das Werk von Braun und stellte die Stadt als Neu-Amsterdam dar.
Neu-Amsterdam war der erste Name der Stadt New York, und 1672 sollte diese Gravur den Menschen der damaligen Zeit ein Bild von dieser noch jungen Stadt, in der neuen Welt, machen.

Schaut man sich beide Gravuren an, dann sind die Ähnlichkeiten unbestritten. Abgesehen davon, das eines bunt ist und das andere schwarz-weiß, das die Gebäude verschiedene Namen bekamen und das aus dem Tejo ein Nordmeer wurde, sind kaum Unterschiede zwischen dem Werk von Georg Braun und François Jollain zu finden.
Jollain hat immer kategorisch bestritten, von Braun und anderen Künstlern abgekupfert zu haben.
Heute, im Zeitalter der digitalen Technik, weiß man aber, das er schamlos abkopiert und gelogen hat

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