Montag, 22. Juni 2009

Die Kunst sich auf den Arm zu nehmen


Es ist eine Lieblingsbeschäftigung der Portugiesen sich gegenseitig zu necken und auf den Arm zu nehmen. Obwohl viele, wie die Engländer, uns den Sinn für Humor absprechen, tun sich Portugiesen unentwegt über die Schwächen des anderen, über seine Vorlieben und Macken lustig machen. Vor allem die Bewohner des Alentejo, müssen damit leben, das ständig Witze über sie gemacht werden. Die Alentejanos haben hier in Portugal den vergleichbaren Ruf wie in Deutschland die Ostfriesen.

Ausländer und Touristen dürfen gerne mit uns mitwitzeln – aber nur über die kleinen und harmlosen Schwächen, wie z. B. den mörderischen Fahrstil von uns Portugiesen.
Grundlegende Kritik hält der Portugiese nämlich normalerweise nicht für eine Art von Humor. Aber wer tut das schon?
Lediglich einem Volk wird die Legimitation mitzuwitzeln völlig
abgesprochen – nämlich den Spaniern!

Erstens verabscheuen wir Portugiesen die Arroganz und die Überheblichkeit, den Spanier an den Tag legen, wenn sie uns gegenüber treten.
Zweitens sprechen wir den Spanier jegliche Fähigkeit ab unsere Lebensform und Kultur beurteilen zu können, da sie es ja als Vielvölkerstaat noch nicht einmal untereinander schaffen, sich zu verstehen.
Drittens lieben wir Portugiesen unsere Nation und können es nicht abhaben wenn uns Spanier ständig für Dinge kritisieren, die uns nur allzu bewusst sind.

Aber ansonsten können wir Portugiesen wunderbar über uns selber lachen.
Hier einige Kostproben portugiesischen Humors:

Die Kuh eines Bauern ist krank. Besorgt fragt er seinen Nachbarn:
„Sag mal José, was hast du denn damals deiner Kuh gegeben, als sie so krank war?“
"Einen guten Portwein." sagt der Nachbar.
Gesagt, getan.
Nach einer Woche treffen sich die beiden wieder.
„Meine Kuh ist tot", sagt der Bauer. Darauf sein Nachbar:
„Meine damals auch“.


Kommt einer in die Bar und sagt:
„He, Leute, ich kenne einen guten Alentejanowitz!“
Darauf der Barkeeper:
„Junge, bevor du ihn erzählst, sollte ich Dir vielleicht sagen, dass ich selber Alentejano bin. Der im Anzug da hinten ist ebenfalls Alentejano, die beiden Polizisten da drüben sind Alentejanos und die drei da hinten mit den Lederjacken kommen auch aus dem Alentejo. Willst du den Witz immer noch erzählen?“
“Nein, bevor ich ihn sieben Mal erklären muss, lass ich's lieber gleich bleiben.“


Ein Reiter fragte einen Tierarzt um Rat.
„Ich habe ein Pferd das manchmal normal geht und manchmal lahmt. Was empfehlen Sie mir?“
„Wenn es das nächste Mal wieder normal geht“, erwiderte der Tierarzt, „dann verkaufen Sie es“.

1 Kommentar:

  1. "[...] die Arroganz und die Überheblichkeit, den Spanier an den Tag legen, wenn sie uns gegenüber treten. [...]" Wie wahr! (Bevor ich mich in vulgären Ausschweifungen über die ach so liebenswerten Spanier verzettel) Hut ab - einen äußerst interessanten wie auch informatiefen Blog hast Du da! (Weil ich es unter Landsleuten nicht anders kenne, bin ich einfach mal so frei direkt zu 'Duzen') ;) Leider bin ich, wie man vielleicht erschließen kann, mit dem Lesen noch nicht all zu weit gelangt; deshalb meine Frage: Warum die plötzliche Bekehrung zur Heimat? Mfg bzw. beijinhos ;D Jasmin

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